Lassen Sie sich vom steten Wind nicht täuschen. Ohne ausreichenden Sonnenschutz (in flüssiger, rechtzeitig aufgetragener Form, aber auch als Hut oder Kappe) und viel Flüssigkeit wird Ihnen der Tag vermutlich nicht angenehm in Erinnerung bleiben...
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In der Mythologie des alten Hawaii ist der Polihale Beach der Ort, von dem aus nach dem Tod die Seelen die Insel verlassen. Man mag zu diesem Thema stehen wie man möchte, sofort beim ersten Besuch stellt man unweigerlich fest, dass dieser Strand einzigartig, etwas Besonderes ist. Er ist -ganz profan- mit mehr als 27km Länge (nein, es fehlt kein Komma zwischen der 2 und der 7!) auch noch der längste Strand der Insel.
Zuerst die praktischen Erwägungen: man fährt von Kapaa über Lihue, Poipu und Waimea immer weiter im Uhrzeigersinn um die Insel. Biegt man in Waimea nicht rechts ab in Richtung Waimea Canyon und Kokee State Park , sondern folgt weiter stoisch der Küstenstraße, passiert man schließlich Kekaha und das PMRF, eine Installation des amerikanischen Militärs.
Früher war die gebräuchlichste Wegbeschreibung zum Polihale
Beach: von hier aus so lange fahren, bis die asphaltierte Straße
endet, dann links. Diese Erklärung ist noch immer korrekt, aber
vorsichtshalber hat man an der Stelle, an der man links abbiegen muss,
jetzt auch noch ein Schild "Polihale" angebracht - als ob man das
Ende der asphaltierten Straße irgendwie übersehen könnte
...
Von nun an geht es über eine Holperpiste, die diese Bezeichnung wirklich verdient hat, weiter durch Zuckerrohrfelder. An einer entfernt an einen Kreisverkehr erinnernden Einmündung nahe der Berge geht es links, etwas später bei den Dünen rechts. Der Weg führt dann parallel zum Meer hinter den Dünen entlang. Nach einigen sandigen Passagen und dem Durchfahren einer Senke erreicht man einen -naja- Parkplatz (eher eine mit Gras bewachsene Düne), wo sich Tische und Bänke befinden, teils unter großen Bäumen, teils unter einfachen Holzdächern. Auch sanitäre Anlagen sind hier zu finden. Der Weg führt noch ein Stück weiter zum Nordende des Polihale Beach, wo sich mit unmittelbarem Ausblick auf die Anfänge der Na Pali Küste weitere Picknick-Gelegenheiten finden.
Auf die Frage nach der Befahrbarkeit kann ich Ihnen keine eindeutige
Antwort geben. Das Verlassen befestigter Straßen ist laut
Mietvertrag meist verboten, der Versicherungsschutz erlischt.
Es ist aber völlig legal, diesen offiziellen Holperweg zum
offiziellen Polihale Beach State Park zu befahren. (Verzichten Sie aber
bitte darauf, die mit "Kapu" gekennzeichneten Privatstraßen der
Farmer und des Militärs zu betreten oder zu befahren) Man
sieht viele "normale" Autos, auch VANs und Cabrios, die offenbar ohne
Schwierigkeiten den Weg hinter sich gebracht haben. Andererseits wurden
wir eines Abends von einem Touristen angesprochen, der sich mit dem
allradgetriebenen Geländewagen festgefahren hatte und nun
Hilfe brauchte - man sollte allerdings
auch nicht gleich versuchen, mit dem Auto bis auf den Strand zu
fahren, wenn man nicht genau weiß, was man tut.
Wenden Sie einfach gesunden Menschenverstand an, fahren Sie vorsichtig
und vermeiden Sie tiefere Sandpassagen. Bleiben sie nicht im Sand
stehen. Vermeiden Sie den Besuch des Polihale Beach wenn es längere
Zeit geregnet hat, dann ist der Weg schnell unpassierbar. Versuchen
Sie es nicht mit fast leerem Tank - die nächste Tankstelle ist
meilenweit entfernt und hat auf dem Rückweg vielleicht schon
geschlossen. Diese wenigen
Grundregeln reichen aber aus, um den wohl wundervollsten Punkt der Inseln
sicher zu erreichen (und mit unserem Jeep Wrangler war es überhaupt
kein Problem ).
Noch ein Ratschlag: es gibt nichts romantischeres als ein Picknick am Polihale Beach bei Sonnenuntergang. Mangels Süßwasser in der näheren Umgebung sind lästige Insekten kein Problem, da es aber unmittelbar nach dem Sonnenuntergang sofort stockfinster wird, ist eine Taschenlampe oder andere Lichtquelle sehr empfehlenswert. In Waimea finden Sie alles, was Sie für ein Picknick benötigen, ein mittlerer Supermarkt sowie ein Subway (beide auf der Meerseite der Straße) bieten sich besonders an.
© 2005-2007 Mathias Hehn. Alle Rechte vorbehalten.